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Mittwoch, 2. Februar 2011

Der Ruf

Tandral erwachte am frühen Morgen und strich lächelnd dem noch schlafenden Kilean eine Strähne aus dem Gesicht. Nordend tat ihnen gut. Fernab von allem waren sie sich wieder näher gekommen. Als er sich über ihn beugte und ihm einen Kuss auf die Stirn gab, spürte er wie ihn Lust und Schmerz durchfuhr. In seinem Kopf spürte er den Ruf seines Kommandanten und wälzte sich leise aus dem Bett.

Kilean erwachte und sah Tandral verstört an. „Tandral, was ist los?“ „Nichts.“ erwiderte der Krieger während er seine Rüstung anlegte. „Ich wollte nur sehen ob ich ein paar Erze finde. Heute ist so ein schöner Morgen und vielleicht habe ich Glück und finde ein paar gute Steine.“ Kilean lächelte und kuschelte sich wieder in die Kissen. „Ich werde auf dich warten“


Tandral flog zu dem Kristallbaum südlich von Dalaran und machte sich auf die Suche. Als er die Gestalt im gleißenden Licht stehen sah, beugte er mit einem lächeln das Knie vor ihr.

„Wie kommst du mit deinem Auftrag voran?“

„Gut“ erwiderte Tandral und erstattete dem Elfen vor ihm Bericht.

„Was ist mit Natalias Sohn?“

„Kilean nimmt sich seiner an, so kann ich ihn auch ein wenig im Auge behalten. Ebenso wie den kleinen Priester, der Teralio begleitet.“

„Ein Priester?“ fragte der Elf und Tandral erzählte ihm das was er wusste.

Die Gestalt nickte. „Hüte dich vor Yogg Sarons Einfluss und verlasse Nordend so schnell wie möglich. Und jetzt verschwinde.“

Tandral nickte und schwang sich auf seinen Greifen um noch ein wenig nach Erzen zu suchen. Er konnte schließlich nicht mit leeren Händen zu Kilean zurückkehren.




Mit geschlossenen Augen lehnte Matepha an einem Baum und lauschte dem zwitschern der Vögel. Teralio war wieder einmal irgendwohin verschwunden und genoss die Sonne auf seinem Pelz in vollen Zügen. Matephas Elunefarbene Haut hatte das nie vertragen und so hatte er sich angewöhnt, im Schatten der Bäume, oder an einem andern kühlen und schattigen Plätzchen zu studieren. Mit einem Seufzen blickte er auf das Buch neben sich hinab. Noch mehr Regeln, noch mehr Gebete. So hatte er sich das nicht vorgestellt. Jetzt, wo er Darnassus verlassen hatte konnte er sich seine Zeit frei einteilen, aber das Feuer in ihm wollte nicht so lodern wie er es sich erhofft hatte. Insgeheim beneidete er Teralio um seinen Mentor, der zwar weit weg, aber wenigstens vorhanden war. Er hatte niemanden gefunden, in dessen Augen die Leidenschaft so sehr geglüht hatte, wie in den Augen von Teralios Mutter, Natalia.

Sicher bereitete es ihm Freude Elune zu dienen aber irgend etwas sagte ihm das dies nicht alles war. Nicht einmal seine flüchtigen Liebschaften in Darnassus hatten diese Lücke füllen können.

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