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Mittwoch, 12. Januar 2011

Ein Brief

Mit einem leichten Schmunzeln sah Kilean auf das kleine Fellbündel herab und fuhr sacht über den Rücken der Katze.
Wie oft ich Tandral noch klarmachen muss, dass ich ihm vertraue? , dachte er bei sich.
Er nahm sich ein Pergament und eine Feder vom nahen Tisch und begann den Brief an Teralio zu schreiben.
Er würde sein Mentor werden... er wusste, dass die Wahrheit früher oder später immer ans Licht kommen würde, und er war sich sicher, dass es für Teralio einfacher war, wenn er jemanden hatte, der ihn führen konnte.

Ishnu-alah Teralio
Mein guter Freund Tandral hat mir von Euch erzählt,
und dass Ihr den anspruchsvollen Weg des Druiden eingeschlagen habt.
Mit Freuden werde ich Euch auf diesem Weg begleiten. Die Reise durch Kalimdor wird mit vielen Herausforderungen auf Euch warten. Insbesondere nach den drastischen Ereignissen, mit denen Todesschwinge erneut in unsere Welt trat.
Wann immer Ihr Fragen habt, scheut nicht, mit mir in Verbindung zu treten.
Möge Cenarius Euch beschützen.

Kilean Wirbelblatt, Druide des Wilden Kampfes und Wächter des Cenarius




Nachdem er den Brief verschickt hatte, legte er sich erst einmal zur Ruhe... sobald er Tandral das nächste Mal sah, würde er sich für die Katze bedanken.

Dienstag, 11. Januar 2011

Darnassus

Widerwillig lies Tandral Kilean in Sternenruh zurück. Er wusste selbst das es so besser war, konnte sein Freund sich doch so um die Tiere kümmern, die ihm so am Herzen lagen. Er spürte das es besser sein würde diesen Weg allein zu gehen.

Als Tandral in Sturmwind von dem Schiff stieg spürte er bereits die Anspannung unter den Menschen. Die Stadt war schon zum Teil wieder aufgebaut, aber überall waren die Spuren der Verwüstung noch sichtbar. Etwas großes war hier gewesen, dass stand außer Frage. Ohne weiter nachzudenken schwang er sich auf das nächste Schiff nach Darnassus. Sein Vater, ob er noch lebte?


Kaum in Darnassus angekommen lief Tandral ein junger Elf entgegen. Er spürte, das er mit ihm sprechen sollte und nachdem er sich vergewissert hatte, dass sein Vater und seine Schwester wohlauf waren, sprach er ihn an.

„Verzeiht, wisst ihr was hier geschehen ist?“

„Ich habe gehört, Todesschwinge sei zurück. Warum? Wo wart ihr, als alles passiert ist?“

„Todesschwinge? Das wird Kilean nicht gefallen. Wir waren in Nordend unterwegs“ entgegnete Tandral.

„Kilean? Wer ist das?“ fragte der junge Druide neugierig.

„Kilean ist mein Freund und Kampfgefährte. Mich nennt man Tandral und wer seit ihr?“

„Teralio heiße ich. Mein Vater ist Kommandant Mar'alith, er befehligt die Streitkräfte in Silithus. Normalerweise wäre ich bei ihm, aber ich wurde hierher geschickt, um mich fortzubilden.“ erwiderte der junge Druide selbstgefällig.

„Silithus“ Tandrals Blick glitt einen Moment ins leere und unsäglicher Schmerz breitete sich in seiner Brust aus.

„Dann war Natalia eure Mutter?“ fragte Tandral schlicht und musterte den Druiden noch einmal genauer.

„Ja, aber leider ist sie schon verstorben. Aber sagt, dieser Kilean, ist er auch ein Druide? Ich glaube ich habe diesen Namen schon einmal gehört.“

„Ja, er war eine begnadete Katze, aber momentan versucht er sich als Heiler.“

„Oh, das trifft sich gut, ich habe auch den Weg des Wilden Kampfes eingeschlagen... Vielleicht... mag er ja mein Mentor werden?“ fragte Teralio mit unschuldigen Blick.“Ich werde auch mit einem Kindheitsfreund bald Darnassus verlassen. Er eifert ein wenig meiner Mutter nach und hat sich deshalb der Priesterschaft angeschlossen.“

„Eure Mutter war eine starke Frau. Sie ist ein gutes Vorbild.“ entgegnete Tandral mit einem Lächeln. „Ich werde jetzt weiterziehen und Kilean von eurem Anliegen berichten. Ich denke unsere Wege werden sich wieder kreuzen. Scheut euch nicht nach mir zu rufen wenn ihr Hilfe braucht.“

Tandral blickte dem jungen Elfen nach als dieser sich verwandelte und geschmeidig davon sprang.

Er musste dringend mit Kilean sprechen.


Als die beiden Freunde sich in Dalaran trafen blickte Tandral Kilean ernst an. „Ich muss mit dir reden.Irgendwo wo wir ungestört sind.“ Kilean nickte nur und sie zogen sich an ein ruhiges Plätzchen zurück.

„Also... weißt du, was passiert ist?“ fragte Kilean. Tandral nickte und erzählte kurz was er in Erfahrung gebracht hatte, über Sturmwind, Teldrassil und Todesschwinge.

Kilean nickte langsam. „Aber das ist nicht alles, oder?“

„Nein.“ entgegnete Tandral. „Es gibt einen jungen Druiden der sich für dich interessiert. Ich traf ihn in Darnassus. Er ist.. Natas Sohn.“

„Oh, ich verstehe.“ entgegnete Kilean „Du vermutest, dass du der Vater bist, richtig?Und du möchtest, dass ich sein Mentor werde.“

Tandral spürte das das Thema Kilean sehr mitnahm. „Er ist mit einem Kindheitsfreund unterwegs. Ich würde ihn gerne im Auge behalten. Ich will nicht das er sich.. falsch entwickelt. Und doch wird sein Anblick mich Schmerzen.Wir sollten bei allen Wirrungen nicht vergessen unter welchem Einfluss seine Mutter stand.“

„Gut, wenn es für dich in Ordnung ist, werde ich mir das überlegen.“ entgegnete Kilean bitter. „Was ist sein Kindheitsfreund?“

„Wenn ich ihn richtig verstanden habe ist er ein Priester und eifert Nata nach. Ich weiß das ich allein mit der Frage viel von dir verlange.“ entgegnete Tandral traurig, nahm Kileans Hände und blickte ihm fest in die Augen. „Ich möchte nicht das deine Gefühle für mich dich in deiner Entscheidung beeinflussen. Ich werde sie nicht hinterfragen, egal wie sie ausfällt.“

„Ich weiß.“ sagte Kilean. „Aber wenn ich nicht selbst einen wähle, wird mir ohnehin irgendwann ein Schüler zugeteilt. Ich werde, wenn ich mich entschieden habe, dann mit dem Zirkel reden, damit Teralio dann sobald wie möglich von meiner Entscheidung erfährt. Ich werde dann erst mal... mir das durch den Kopf gehen lassen. Bis demnächst, Tandral“


Tandral sah Kilean hinterher als dieser schweren Schrittes von dannen ging. Er wusste, er hätte nicht fragen dürfen. Doch wenn er an die alternative dachte..

„Bemühe dich nicht, du zerstörst sowieso alles was du liebst.“ kicherte ER. „Quäle seine Seele noch ein Weilchen und er wird dich für immer im Stich lassen. Oder sieh die Alternative..“ und Tandral sah was ER im zeigte.

Es war an der Zeit zu handeln.